Zum Nachtisch gibt es bei uns fast immer den Fruchtjoghurt von Feinkost ALDI. Den kleinen im Achterpack. Wir wechseln immer mal zwischen Kirsch, Himmbeer oder Maracuja.
So, die Silberfolie abziehen, den Löffel in die weiße Köstlichkeit tauchen und sofort ist mein Kollege, der Schriftsetzermeister Alfred mit am Tisch. Oder eher noch: am Joghurt.
In der Druckerei saßen wir damals zur Frühstückspause alle um einen Tisch. Jeder wickelte sein Frühstück aus dem Silberpapier. Nur Alfred löffelte genussvoll seinen Joghurt. Nie versäumte er uns zu erzählen, dass er seinen Joghurt nicht umrühre, weil er dann als Belohnung zuletzt die süße Frucht essen kann.
Das ist nun über dreißig Jahre her. Ich rühre jeden Mittag meinen Joghurt um, wobei mir Alfred über die Schulter guckt. (Könnte es sein, dass damit das „Ewige Leben“ gemeint ist?) Sicher nicht, eher wohl: Verfolgungswahn.
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Mein Vati sagte immer, ein Mensch stirbt erst mit dem Letzten, der ihn kannte.
In deinen Gedanken leben sehr viele Menschen weiter. Das ist sehr schön so, finde ich.
Liebe nächtliche Grüße
die Mira
Du lebst ja sehr gesund.
ne, eigentlich nicht. Aber der Jogurth muss sein.
die Idee des ewigen Lebens..ja warum nicht..wer nicht vergessen wird lebt ewig in den Gedanken der ANDEREN..
LG vom katerchen
Danke, katerchen, ja im Erinnern und Andenken lebt man/frau wohl weiter, aber mal sollte auch schluss sein und das ist gut so! 🙂
Joghurt machten wir früher immer selbst, das heißt, eigentlich war es kein Joghurt, sondern Dickmilch.
Wir schütteten frische Milch vom Bauern in einen Suppenteller und stellten diesen auf die Fensterbank in die Sonne. Nach ein paar Stunden war die Milch ausgeflockt und zu Dickmilch geworden. Dazu gab es dann Erdbeeren oder Himbeeren, alles überstreut mit Zucker. Eine Wonne!
Darum esse ich auch heute lieber ( gekaufte ) Dickmilch als Joghurt.
LG von Rosie
Ohja, Dickmilch! In meiner Kindheit, so um die Zeit des Kriegsendes, WUNDERBAR!!! Grüßt Dich Hannsel